Flucht
Frauen* als Geflüchtete
Weltweit sind mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht, 76 Prozent von ihnen sind Frauen* und Kinder. Die meisten dieser Frauen* fliehen innerhalb ihres Landes oder in benachbarte Länder, hauptsächlich in Flüchtlingslager. Nur wenige erreichen Europa.
In Deutschland sind etwa 50 Prozent aller Geflüchteten Frauen* und Mädchen*. Frauen* fliehen genau wie Männer aufgrund von weltweiten Menschenrechtsverletzungen wie unter anderem Armut, Hunger, Krieg, Folter, mangelnder Bildung und medizinischer Versorgung oder Folgen von Umweltzerstörung.
Sie sind jedoch zusätzlich spezifischen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, die fast ausschließlich Frauen* betreffen: Witwenverbrennung,Vergewaltigung, Genitalbeschneidung/-verstümmelung, Zwangsprostitution, Zwangsabtreibung, Zwangssterilisation, Zwangsjungfräulichkeit, Zwangsverheiratung, Zwangsheterosexualität, Zwangsver- und entschleierung, Steinigung und viele mehr.
Sie werden verfolgt, weil sie Normen übertreten, die eng mit ihrer Sexualität verknüpft sind und ihre Selbstbestimmungsrechte schwerwiegend verletzen.
Wir fordern
- die Anerkennung von frauen*spezifischen Fluchtgründen auch in der Praxis,
- die Abschaffung von Residenzpflicht und Wohnsitzauflage,
- die Berücksichtigung besonderer Schutzbedürftigkeit von alleinreisenden, alleinerziehenden und traumatisierten Frauen* bei der Unterbringung.